Der TV-Klassiker des deutschen Kabaretts

[Text: WDR] Von 1992 bis 2020 machte sich Jürgen Becker macht sich einmal im Monat auf Kosten des Westdeutschen Rundfunks mit Wilfried Schmickler, Uwe Lyko alias Herbert Knebel und seinen Gästen einen schönen Abend im Alten Kölner Wartesaal – so konnte es für den Zuschauer auf den ersten Blick aussehen …

Mai 2020: Corona-Mitternachtsspitzen – Kabarett mit Social Distancing aus den Gärten des Clouth Quartier im Kölner Stadtteil Nippes. Foto: WDR, Melanie Grande

Tatsächlich aber haben Kabarettisten kein lichtes Leben: wann immer etwas passiert in dieser Welt, müssen sie es aufgreifen, zu Satire verarbeiten und unter das Volk bringen. Aktualität ist gefragt, Schnelligkeit und Flexibilität – sonst hinterlässt ihr scharfer Biss keine Wunden. Doch wenn die Pointe ins Ziel trifft, freuen sich die Zuschauer. Und das Lachen – auch wenn es mal im Hals stecken bleibt – ist nun mal das Brot des Kabarettisten.

2018: 30 Jahre Mitternachtsspitzen. Foto: Melanie Grande, WDR

Im Fernsehen haben es Kabarettisten besonders schwer

Im Fernsehen gibt es statt eines begeisterten Publikums vor der Bühne auch noch die Quoten – und die machen nicht satt. Und die (Sende) Plätze, auf denen Kabarettisten scharfzüngig und gemein, hinterhältig und manchmal sogar unverschämt die kleine und große Welt-Politik aufspießen dürfen, werden immer rarer.

Foto: Melanie Grande, WDR

Doch es gibt noch ein paar Oasen, in denen sich Kabarettfreunde an Spitzzüngigem laben können, wie Dürstende an der kühlen Quelle. Eine davon heißt Mitternachtsspitzen und gehört seit 1988 zu den Markenzeichen des WDR.

Ende 2020 übergab Becker seine kunstvoll verknotete TV-Fernbedienung an seinen Nachfolger, den gebürtigen Baden-Württemberger Christoph Sieber.

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