Jürgen Becker und Didi Jünemann

Mit vollem Mund, aus vollem Herzen und mitten aus dem Leben: Frühstückspause. Manche freuen sich die ganze Woche drauf, in vielen Büros sorgt die Frühstückspause jeden Freitagmorgen für Gesprächsstoff.

Frühstückspause steht für den kleinen Satire-Hunger zwischendurch. Immer aktuell, immer aus der Perspektive der kleinen Leute, die vielleicht schon oft auf den Arsch aber noch nie auf den Kopf gefallen sind. Die sich ihren Reim machen auf die Ungereimtheiten der hohen Politik und dabei in trockene Kornknacker beißen. Der Käse wird ja frei Haus geliefert. Käse von Volksvertretern, Wirtschaftsbossen und Sportfunktionären. Käse von den danach benannten Blättern, deren Überschriften gern vorgelesen werden: Beim Kaffee in den Behörden und Fabriken, Agenturbüros und Lehrerzimmern. Bis auf einmal kurz vor 11… „Psst Ruhe Frühstückspause!“ Ein Ritual beim WDR 2 Publikum, ein Ritual auch bei den beiden Kabarettisten: Sie kommen mit einem kleinen Aluköfferchen, in dessen Schaumstoffinnenleben sie passende Löcher geschnitten haben für Tassen, Löffelchen und Thermoskanne, schenken sich den Kaffee ein, setzen die Kopfhörer auf, kauen auf den trockenen Brötchen herum, klappern mit den Löffelchen und beißen mit den eigenen Zähnen kleine Löcher in den Mantel der Geschichte. Damit man den Käse besser sieht.